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Treffpunkt Europa: Energiewende

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 12.03.2013 11:00
  • Treffpunkt Europa Energiewende.mp3
Wasser, Wind, Sonnenenergie? Oder etwa Schiefergas und Atomkraft? Europa will schnellstmöglich auf erneuerbare Energien umspringen, doch nicht jeder ist mit den europäischen Richtlinien zufrieden.

Eine zukunftsfähige Energieversorgung, die auf 100 Prozent erneuerbaren Energien basiert, soll schnellstmöglich gelingen. Aber auf welche grünen Energiequellen konzentrieren sich dabei die einzelnen EU-Länder? Wir blicken nach Deutschland, Tschechien, Polen und Slowenien.

Atomkraft: Nein Danke!

Was früher hauptsächlich für Bürgerinitiativen und Ökos der Leitgedanke war, gilt nun für ganz Deutschland: Der schreckliche Nuklearunfall im japanischen Fukushima hat bei der Bundesregierung zu einem überraschenden Umdenken geführt.
Weg von Kernkraft, hin zu alternativen Energien. Auch wenn viele EU-Staaten darüber nur den Kopf schütten: In zehn Jahren soll die Energiewende abgeschlossen sein. Ist das auch das Ende der Anti-Atomkraft-Bewegung? Bestimmt nicht, denn eine ganz zentrale Frage ist noch lange nicht geklärt. Euranet-Reporterin Urte Modlich berichtet.

Windenergie aus Deutschland: Problem in Tschechien

Das Land setzt übrigens seit geraumer Zeit stark auf Windenergie, was aber politische Spannungen mit dem Nachbarland Tschechien bringt. Seit vielen Jahren schon kritisieren tschechische Politiker, dass das Energienetz ihres Landes immer wieder Strom aus deutschen Windkraftwerken aufnehmen muss und dabei an seine Belastungsgrenzen gerät. Nach tschechischen Berechnungen sollen diese Fälle noch zugenommen haben, seit im Nachbarland der Atomausstieg eingeleitet wurde. Hintergrund ist, dass Deutschland selbst beim Ausbau seines Stromnetzes nicht hinterherkommt.

Schiefergas: Ein polnischer Traum?

Geteilter Meinung sind auch die Polen, zumindest was das Schiefergas angeht. Ist es eine sichere Energiequelle oder doch Bedrohung für die Umwelt? Der in Tongestein gespeicherte Energierohstoff sorgt in Europa immer wieder für heftige Kontroversen. Auch bei der aktuellen Debatte im Europaparlament ist es nicht anders. Die einen stellen Schiefergas als die Zukunft der Energiebranche vor, die anderen pochen auf die Risiken für Mensch und Natur. Polen beobachtet die Diskussion besonders aufmerksam, denn die polnischen Schiefergas-Ressourcen gehören, nach Expertenmeinung, zu den größten in Europa. Als besonders vielversprechender Förderungsort gilt dabei das etwa 70 Kilometer von Danzig entfernte Lubocino. Katarzyna Tuszyńska hat die Gegend besucht und mit ihren Einwohnern gesprochen.

Photovoltaik: Neue Arbeitsplätze in Slowenien

Der Slogan meines Landes lautet seit Jahren: Auf der Sonnenseite der Alpen. In Sachen erneuerbare Energien setzten die Slowenen somit allem voran auf Sonnenenerngie. Solaranlagen sind auch in Slowenien nichts Neues mehr. Vor allem private Haushalte erwärmen Wasser und beheizen Wohnräume mit Hilfe von Sonnenenergie. Doch in den letzten beiden Jahren ist ein neuer Bereich der Solarenergienutzung auf dem Vormarsch – die Fotovoltaik, d.h. die Umwandlung von Sonnenenergie in Strom. In Slowenien ist es der sich derzeit sich am stärkskten entwickelnde Zweig im Bereich erneuerbare Energien. Nach Angaben des Verbandes der Fotovoltaikindustrie Sloweniens haben sich in dieser Branche allein im letzten Jahr 2.400 neue Arbeitsplätze ergeben – doppelt so viele wie im Jahr zuvor.

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