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Zu einer Teilung der EU ist es nicht gekommen

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 10.01.2019 12:26
Eines der führenden Themen in der heutigen Presse ist die gestrige Visite des italienischen Vizepremiers Matteo Salvini in Warschau.
Foto: Pexels.com

Rzeczpospolita: Zu einer Teilung der EU ist es nicht gekommen

Zu einer Teilung der EU ist es nicht gekommen, schreibt in seinem Kommentar zur Visite der Publizist der konservativen Rzeczpospolita Michał Szułdrzyński. Vieles, so Szułdrzyński, deute darauf hin, dass Salvini Kaczyński nicht zum Bau einer gemeinsamen anti-europäischen Fraktion überzeugt habe. Sowohl aus offiziellen, als auch inoffiziellen Informationen, so der Publizist, gehe hervor, dass der italienische Politiker in Warschau mehr darüber erfahren habe, was ihn von der Recht und Gerechtigkeit unterscheide, als darüber, was ihn mit der polnischen Regierungspartei verbinde - vor allem in Bezug auf das Verhältnis zu Russland, die territoriale Integrität der Ukraine oder die Rolle der NATO.

Damit nicht genug - PiS-Chef Kaczyński soll von Anfang an kein großer Fan des Treffens mit Salvini gewesen sein, an dem es dem italienischen Politiker indes stark gelegen habe. Bedeutend, so Szułdrzyński, sei auch die Tatsache gewesen, dass nach dem Treffen keine gemeinsame Konferenz der beiden Politiker stattgefunden habe. Der Kritik der Opposition zum Trotz, die vor der Entstehung einer EU-skeptischen Allianz in Warschau warnte, habe Kaczyński gestern gezeigt, dass er nicht Teil eines solchen euroskeptischen Bündnisses unter der Schirmherrschaft des Kremls sein wolle.

Das sei die wichtigste Botschaft nach dem Treffen, von der nicht nur die Opposition Notiz nehmen sollte, sondern auch die Politiker des europäischen Mainstreams. Kaczyński, so der Publizist, sei zwar kein Fan Brüssels und der Richtung, in der die Integration gehe. Das bedeute aber nicht, dass er Allianzen mit Kräften bauen wolle, die Europa auf einen für Polen geopolitisch inakzeptablen Kurs lenken wollen, so Michał Szułdrzyński in der Rzeczpospolita.

Gazeta Polska Codziennie: Neuer europäischer Frühling

Die konservative Tageszeitung Gazeta Polska Codziennie betont in ihrem Kommentar zum Besuch indes vor allem die gute Atmosphäre der gestrigen Gespräche zwischen Salvini und Innenminister Joachim Brudziński, Regierungschef Mateusz Morawiecki sowie PiS-Chef Jarosław Kaczyński. Und hebt die Gemeinsamkeiten hervor. “Die großartige polnische Nation erinnert uns daran, dass Europa zu seiner Identität und seinen christlichen Wurzeln zurückkehren müsse”, zitiert das Blatt den italienischen Vizepremier und Innenminister. Nach jedem Treffen habe Salvini betont, dass er auf die Entstehung einer polnisch-italienischen Achse zähle, die die Reform der EU anstoßen werde, lesen wir in Gazeta Polska Codziennie.

Adam de Nisau

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