Logo Polskiego Radia
Print

EU-Parlament: Pflegefamilie nur mit gleicher kultureller Identität

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 26.06.2019 09:22
Kinder, die ins Ausland zu Pflegefamilien treffen, dürfen nur in Familien mit der gleichen kulturellen Identität untergebracht werden.
eu.gov

Kinder, die von ihren Eltern weggenommen werden, sollen in Zukunft in Pflegefamilien untergebracht werden, die aus demselben kulturellen Kreis kommen. Das entschied das Europäische Parlament am Dienstag.

An dem Gesetz wurde zwei Jahre lang gearbeitet, betonte der stellvertretende Justizminister Michał Wójcik im Polnischen Rundfunk: "Kann ein Kind, das christlich aufgewachsen ist, in einer muslimischen Familie untergebracht werden? Bisher hat die Europäische Union dieses Problem nicht reguliert."

Bisher haben die EU-Verordnungen zur Unterbringung von Kindern in Pflegefamilien die kulturelle Identität des Kindes nicht berücksichtigt. Um die richtigen Pfleger für das Kind zu finden, sollen konsularische Dienste aus dem Herkunftsland des Minderjährigen Hilfe leisten und die ausländischen Betreuer müssen sicherstellen, dass das Kind seine Identität behält.

"Wir kennen verschiedene Situationen, in denen polnische Kinder in Familien und in einer völlig fremden Umgebung untergebracht wurden, wo kein Polnisch gesprochen wurde und eine unterschiedliche Religion ausgeübt wurde", sagte der stellvertretende Justizminister.

Die von Polen, Lettland und Ungarn vorgeschlagene Änderung wurde zunächst von Deutschland, den Niederlanden und Spanien abgelehnt. Letztendlich stimmten diese jedoch einer Änderung zu.

Seine Zufriedenheit mit dieser Wendung der Vorschriften wurde vom polnischen Justizminister Zbigniew Ziobro ausgedrückt. "Wir freuen uns, dass christliche Kinder in christliche Familien untergebracht werden oder Familien gesucht werden, in denen sie sich sprachlich orientieren können", sagte der Justizminister und betonte, dass diese Lösung auch dem Wohlergehen von Kindern aus anderen Ländern dient, die eine andere Identität vertreten.

IAR/jc

tags:
Print
Copyright © Polskie Radio S.A