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"Financial Times": Igor Setschin steht hinter dem russischen Engagement in Venezuela

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 05.02.2019 10:56
Die russische Verteidigung des venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro beruht hauptsächlich auf der Unterstützung von Rosneft-Chef Igor Setschin, schreibt am Montag die Financial Times.
Igor Iwanowitsch Setschin ist ein russischer Politiker und Manager.Igor Iwanowitsch Setschin ist ein russischer Politiker und Manager.Von Kremlin.ru, CC-BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=62712779

Die russische Verteidigung des venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro beruht hauptsächlich auf der Unterstützung von Rosneft-Chef Igor Setschin, schreibt am Montag die Financial Times.

Laut Aleksander Gabujev von der Denkfabrik des Carnegie Moscow Center zeige Russlands Unterstützung für Maduro und die Sanktionen der USA gegen sein Regime, dass Venezuela zu einem neuen Ersatzkonflikt für Russland und die USA geworden ist. Russische Motive sind jedoch komplexer, als nur für die Jahre des amerikanischen Engagements in der Ukraine oder in Georgien Rache zu nehmen.

"Russlands Politik gegenüber Venezuela wird weitgehend von Igor Setschin geprägt (...) Es geht nicht nur um die 3 Milliarden USD, die Caracas Moskau schuldet, es geht auch um zwei Offshore-Ölfelder im Land und Anteile an mehr als 20 Millionen Tonnen Rohöl. Setschin Engagement, der sich im September mit Maduro in Moskau traf und im November nach Caracas flog, zeigt, dass die Sicherheitspolitik Russlands zunehmend von einer Kombination von korporativen Unternehmensinteressen geleitet wird", schreibt Gabujew in der "FT".

Er erinnert daran, dass Setschin, ein ehemaliger Militärübersetzer sowjetischer Soldaten in Angola ist und Putin kenne, seit dieser Bürgermeister von St. Petersburg war. Er beaufsichtigt heute den russischen Energiesektor und ist einer der einflussreichsten Männer in Putins Umfeld. Setschin ist auch seit langem in die Beziehungen zu Lateinamerika eingebunden und bietet im Gegenzug für die Unterstützung globaler russischer Politik Investitionen und Kredite an. Es war auch Setschin, der für die Bildung eines Konsortiums russischer Ölfirmen verantwortlich war, die in Venezuela investieren.

"Rosnefts tiefe Verbindungen zu Venezuela und der Eingriff Russlands in die Krise werfen Fragen auf, ob die Führung des Landes für die Sicherheit des Staates, der Unternehmen oder privater Interessen arbeitet", lautet die Schlussfolgerung von Gabujew für die "FT".

FT/ps

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