ZDF will sich nicht für „polnische Konzentrationslager“ entschuldigen
PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski
26.07.2017 14:00
Mit Thesen über die aktuellen Justizreformen will sich das ZDF von seiner Verantwortung befreien.
Das ZDF will sich nicht für den Gebrauch der Formulierung „polnische Konzentrationslager“ entschuldigen, berichtet die Internetseite des staatlichen Senders TVP. Der Sender wurde in Polen dazu verurteilt, sich offiziell für die missverständliche Formulierung auf seiner Internetseite zu entschuldigen. Auch ein Gericht in Mainz hat diese Entscheidung Anfang Februar bestätigt. Der öffentlich-rechtliche Fernsehsender geht nun gegen diese Entscheidung vor.
Im Text der Urteilsanfechtung hieße es sinngemäß, die Entscheidung des Krakauer Gerichtes sei auf Druck der polnischen Regierung zustande gekommen, die es als Teil ihrer Geschichtspolitik sehe, argumentiert das ZDF.
Mit Thesen über die aktuellen Justizreformen wolle sich das ZDF somit von seiner Verantwortung befreien, schreibt TVP.info.
Der Fall geht auf den Sommer 2013 zurück. Damals hatte das ZDF in einer Ankündigung für eine Dokumentation über die Befreiung der Konzentrationslager durch die Rote Armee von den "polnischen Vernichtungslagern Majdanek und Auschwitz" gesprochen.
Der ehemalige KZ-Häftling Tendera hatte 2015 Klage gegen das ZDF erhoben, weil er sich durch die Aussagen in seinem „nationalem Zugehörigkeitsgefühl und in seiner nationalen Würde“ verletzt gesehen habe. In erster Instanz hatte das Gericht der Klage stattgegeben, jedoch befunden, dass sich das ZDF beim Kläger mit einem persönlichen Brief ausreichend entschuldigt habe. Der Kläger und sein Anwalt seien jedoch gegen dieses Urteil in Berufung gegangen und wurden vom Berufungsgericht bestätigt.
tvp.info/fż
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