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Deutsche Historiker prangern "polnische Todeslager" an

PR dla Zagranicy
Izabela Wiertel 20.01.2014 13:48
Der Begriff "Polnische Konzentrationslager" ist historisch falsch. Deutsche Historiker melden sich zu Wort.
Foto: PAP/Stanisław Rozpędzik

Der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) lehnt Begrifflichkeiten wie "Polnische Konzentrationslager" als falsch ab. Wie die Tageszeitung Gazeta Wyborcza heute berichtet, hat sich der deutsche Historikerverband am gestrigen Sonntag an die deutsche Öffentlichkeit und speziell an geschichtsdidaktische Multiplikatoren, immer wieder auftauchenden falschen Redewendungen über deutsche Verbrechen während des Zweiten Weltkriegs in Polen entgegenzuwirken. Der Vorsitzende des VHD, Prof. Dr. Martin Schulze Wessel, sagt: "Insbesondere die - in den allermeisten Fällen auf Gedankenlosigkeit beruhende - Formulierung von 'polnischen Konzentrationslagern' ist als ein Unwort zu begreifen. Dieses suggeriert eine vollkommen falsche Vorstellung von der Verantwortung für NS-Verbrechen." Vor allem in der Geschichtsdidaktik solle konsequent gegen eine falsche Begrifflichkeit bei der Bezeichnung von Verbrechen NS-Deutschlands in den besetzten Gebieten gearbeitet werden.

Gleichzeitig beurteilt der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) die in Polen erwogene strafrechtliche Sanktionierung bestimmter Begriffe jedoch skeptisch. Es sei vor allem die Aufgabe der kritischen Öffentlichkeit, falsche Begriffe und Interpretationen abzuwehren.

iar/vhd/adn

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