Logo Polskiego Radia
Print

Irena-Sendler-Allee in Warschau

PR dla Zagranicy
Jakub Kukla Jakub Kukla 16.05.2013 13:29
Die der polnischen Freiheitskämpferin gewidmete Straße befindet sich unweit des Museums der Polnischen Juden, auf dem Gelände des ehemaligen Warschauer Ghettos.

Im Zentrum von Warschau ist die Irena-Sendler-Allee feierlich eröffnet worden. Die der polnischen Freiheitskämpferin gewidmete Straße befindet sich unweit des Museums der Polnischen Juden, auf dem Gelände des ehemaligen Warschauer Ghettos. Bei der Eröffnungszeremonie sagte Sendlers Tochter, Janina Zgrzembska, ihre Mutter habe den jüdischen Kindern aus einer tiefen Herzensregung heraus geholfen. Wäre Sendler noch am Leben, wäre sie bei der Zeremonie aber nicht erschienen, so Zgrzembska:
„Sie machte um diesen Stadtteil einen großen Bogen. Wenn sie vorbeifuhr, hörte sie immer die Stimmen der Ermordeten, sie roch den Geruch von verbrannten Menschen. Solange es das Ghetto gab, versuchte sie den Menschen zu helfen. Danach wollte sie den Ort nicht mehr besuchen”

Die feierliche Namensgebung der Sendler-Allee fällt auf den 70. Jahrestag der endgültigen Niederschlagung des Aufstands im Warschauer Ghetto. Unter anderem haben sich der polnische Präsident Bornislaw Komorowski sowie Schüler der Irena-Sendler-Schule daran beteiligt.

Die 2008 verstorbene Warschauerin ist während des Krieges eine Mitarbeiterin des Rats für die Unterstützung der Juden gewesen. Die Organisation war 1942 von Polen unterschiedlicher Glaubensrichtungen und Weltanschauungen gegründet worden, um Juden vor den deutschen Besatzern zu retten. Zusammen mit Helfern ist es Irena Sendler gelungen, circa 2.500 jüdische Kinder aus dem Ghetto zu schmuggeln und sie in polnischen Familien, Klöstern und Waisenhäusern unterzubringen.

Im Jahr 1965 hat Yad Vashem Sendler mit dem Titel „Gerechte unter den Völkern“ geehrt.

iar/kk/adn

tags:
Print
Copyright © Polskie Radio S.A